Als Investor geht es im Wesentlichen immer darum eine Unternehmensbewertung durchzuführen, um die maximale Rendite auf das eigene Kapital zu erzielen. Diese erfolgt mit Hilfe der Zahlen, die von Unternehmen veröffentlicht werden. Des Weiteren spielt die Unternehmensbewertung dann eine Rolle, wenn eine Fusion oder eine Übernahme eines Unternehmens erfolgen soll. Auch bei solchen sogenannten Due Diligence Vorgängen werden sehr detaillierte Analysen durchgeführt.
All diese Berechnungen werden mit Hilfe von speziellen Kennzahlen getätigt. Denn die Daten aus Bilanz und GuV sind nicht ausreichend, um ein Geschäftsmodell auf Herz und Nieren durchzuchecken. Welche Kennzahlen man dazu verwendet und wie man sie richtig einsetzt ist die große Kunst der Unternehmensbewertung. Zum Glück lässt sich dieses Wissen erlernen. Hierfür empfehlen wir Ihnen das Buch „Unternehmensbewertung & Kennzahlenanalyse: Praxisnahe Einführung mit zahlreichen Fallbeispielen börsennotierter Unternehme“. Autor des Buchs ist Nicolas Schmidlin.
Daten zum Buch
Autor: Nicolas Schmidlin
Taschenbuch: 238 Seiten
Verlag: Vahlen; Auflage: 2., überarbeitete gebundene Ausgabe (8. April 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3800645645
ISBN-13: 978-3800645640
Verfügbar auch als eBook
Zum Buch-Inhalt von „Unternehmensbewertung & Kennzahlenanalyse“
Verfasser Schmidlin selbst ist Mitinhaber einer Firma, deren täglich Brot die Unternehmensbewertung ist. Seine Firma betreibt einen Fonds, bei dem das Kapital ausschließlich in Unternehmen investiert wird, deren Bewertung eine solide Vermögensbasis ausweisen kann. Sein Vorgehen dabei erläutert er über Mehrere Kapitel und zeigt Beispiele aus der Value-Investing-Praxis.
Ganz am Anfang des Buchs werden die unterschiedlichen Kennzahlen vorgestellt:
Absolute Zahlen: Umsatz, Gewinn, Cash-Flow, Aktiva, Passiva …
Verhältniszahlen: Umsatz pro Mitarbeiter, Umsatzrendite, Gewinn pro Aktie, Kapital-Rendite …
Indexzahlen: Inflation, Preisindex …
Es zeigt sich, dass die Verhältniszahlen die wichtigsten sind, um Firmen unterschiedlicher Größe miteinander zu vergleichen. Sie ergeben als Resultat immer nur eine Quote, die unabhängig davon ist, wie viel Umsatz oder Kapital hinter einer Gesellschaft steht. Klar, dass die mit der besseren Rendite und der geringstmöglichen Kapitalbindung die besten Aktien sind. Selbst dann, wenn es nur Kleinstunternehmen sind. Ihr Potenzial ist riesig.
Neben der Zielgruppe der Investoren, ist dieses Buch aber auch für Menschen wichtig, die in ihrer Firma Optimierungen vornehmen möchten. Das zeigt sich in dem Teil, wo zum Beispiel das Working Capital unter die Lupe genommen ist. Working Capital ist die wichtigste Größe, die es für die Liquiditätsoptimierung zu betrachten gilt. Daraus lassen sich wichtige Verbesserungs-Maßnahmen ableiten.
Ansonsten kommen noch viele weitere hinzu, die selbst für Finanz-Experten eher selten im Einsatz sind:
- Umschlagshäufigkeit der Vorräte
- Good-Will Anteil
- Cash-Burn-Rate
- Kurs-Buchwert-Verhältnis
und noch viele mehr…
Im zweiten Teil geht es darum die Ertragskraft und das Geschäftsmodell zu beurteilen. Hier darf natürlich das DCF-Verfahren nicht fehlen. Mit diesem können Erträge mit dem Börsenwert in Relation gestellt werden.
Und so geht es weiter von Kapitel zu Kapitel, eine Berechnung nach der anderen.
Fazit zum Buch
Vorteil an dem Werk ist, dass es als eine Art Handbuch dienen kann, oder noch eher als Nachschlagewerk. Es ist sehr ausführlich und gründlich geschrieben, sehr gut zu verstehen. Somit können Sie sich als Leser ein solides Basiswissen über die Unternehmensbewertung aneignen.
Eine kleine Schwäche tut sich nur darin auf, dass solche Betrachtungen an der Börse fast schon wertlos sind. Sämtliche Firmen von DAX, MDAX bis SDAX und allen anderen Indizes, werden weltweit von Experten durchleuchtet. Dort wird kaum ein Experte auf der Welt eine unterbewertete Aktiengesellschaft finden, die noch keinem anderen aufgefallen ist. Vor allem heutzutage, wo solche Arbeiten von Computern und Algorithmen längst automatisch durchgeführt werden.
Den größten Nutzen an dem Werk werden somit Finanzexperten haben, die das Reporting für Investoren erstellen. Denn solche, die an Fusionen und Übernahmen bei nicht-börsennotierten Unternehmen zu tun haben.