Marshall Rosenberg war und ist einer der ganz großen Namen im Bereich der zwischenmenschlichen Kommunikation. Seine Arbeit ist ähnlich bekannt und einflussreich gewesen, wie die von seinem „Kollegen“ Paul Watzlawick. Er hat das Konzept der gewaltfreien Kommunikation in die Welt gebracht. Von dort stammen die bekannten Ausdrücke Wolfssprache und Giraffensprache, die sich mittlerweile fest in den Wortschatz vieler Coaches verankert haben.
Jeder, der sich in seine Arbeiten einliest wird im Nachhinein merken, wie untauglich die Sprache der meisten Menschen dazu ist, Gefühle und Bedürfnisse anderer zu respektieren. Stattdessen stecken hinter so vielen Formulierungen Vorwürfe, Kritik, Urteile oder Abwertungen anderer.
Es ist der Verdienst von Marshall B. Rosenberg, dass solche negativen Muster überhaupt erst aufgedeckt wurden. Denn nur wer seine eigenen Schwächen kennt, der kann sie beheben. Sein Konzept der gewaltfreien Kommunikation ist der beste Schlüssel dazu.
Wenn Sie sich dafür interessieren, was es mit der gewaltfreien Art zu kommunizieren auf sich hat, dann sollten sie Rosenbergs Buch lesen. Es trägt den Titel „Gewaltfreie Kommunikation: Eine Sprache des Lebens“.
Daten zum Buch:
Autor: Dr. Marshall B. Rosenberg
Taschenbuch: 224 Seiten
Verlag: Junfermann Verlag; Auflage: 12 (20. September 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 9783955715724
ISBN-13: 978-3955715724
Originaltitel: Nonviolent Communication
Zum Buch-Inhalt von „Gewaltfreie Kommunikation“
Autor Rosenberg hatte selbst bei Carl Rogers gelernt. Es war ihm immer ein großes Bedürfnis dafür zu sorgen, dass Menschen ihre Kooperation und Kommunikation mit anderen verbessern. Das war sein Weg, um die Welt ein Stück besser zu machen. In seinen Augen könnten dadurch viel mehr Konflikte auf gewaltfreie Art aus der Welt geschafft werden. So wie Mahatma Gandhi vorgelebt hatte, als er die „Gewaltfreie Revolte“ anführte, mit der es den Indern gelang das British Empire in die Knie zu zwingen.
Seine Arbeit basiert auf der Erkenntnis, dass Menschen ihre Bedürfnisse häufig falsch kommunizieren. Sie versenden sogenannte Du-Botschaften. „Du bist faul“, „Du bist unzuverlässig“, „Dir kann man nicht vertrauen“ – in dieser Form. Oft sind sie in Wirklichkeit ein Ausdruck unerfüllter Bedürfnisse. Solche Aussagen führen zwangsläufig zu negativen Gegenreaktionen, da sie doch immer die andere Person abwerten oder mit einem Urteil herabwürdigen. Rosenberg entwickelte dafür den Begriff der Wolfssprache.
Gewaltlose Kommunikation dagegen setzt auf die sanfte Giraffensprache, in Form von Ich-Botschaften. Der Ablauf eines solchen Gesprächs soll dadurch gewaltfrei und wertschätzend werden. Der Gegenüber soll schließlich nicht zu einem Abwehr-Verhalten verleitet werden. Ganz konkret sieht das so aus:
Man beschreibt eine Beobachtung im Verhalten des anderen Menschen. Danach wird erklärt, inwiefern dieses Verhalten unsere Gefühle oder Wohlbefinden negativ beeinflusst. Zum Beispiel: „Du lässt deine schmutzige Kleidung auf der Couch liegen. Deswegen muss ich sie wegräumen.“
Emotionen und mehr
Anschließend werden die Emotionen und eigenen Gefühle erklärt, die dadurch in uns ausgelöst werden: „Ich ärgere mich furchtbar und fühle mich einfach ermüdet, weil ich eh schon so viel Arbeit habe.“
Um eine mögliche Lösung herbeizuführen wird das Bedürfnis hinter der Emotion näher dargelegt: „Ich möchte mich in meiner Wohnung wohl fühlen und erholen. Aber wenn Sachen herumliegen, dann geht das nicht.“
Der letzte Schritt ist eine konkrete Aufforderung zu einer Verhaltensänderung: „Bitte lass keine Sachen mehr herumliegen.“
Damit sich das Gewaltfreie an dieser Methode erschließt, müssen die Leser lernen Empathie dafür zu entwickeln, welches Probleme dadurch entstehen, dass im Alltag so viele Menschen ihre eigenen Bedürfnisse langfristig unterdrückt sehen. Genau daran scheitern sowohl private, als auch internationale Beziehungen. Ein fundiertes Wissen im Bereich Gewaltfreie Kommunikation könnte so vieles im Leben zum Besseren wenden.