Manche Erfindungen revolutionieren eine ganze Industrie, aber niemand bekommt es wirklich mit. Denn es passiert in einem Bereich, der nicht gerade die größte Öffentlichkeit besitzt. So geschehen ist es in der Landwirtschaft, als der Hoflader eingeführt wurde. Anfangs noch als ein Hilfsmittel für Bauern abgetan, erfuhr der Hoflader später eine rasante Karriere. So rasant, dass sogar Kinder mit Andifant-Spielzeug Nachbildungen selbst als kleine Landwirte im Sandkasten unterwegs sind. Manche Erfindungen revolutionieren eine ganze Industrie, aber niemand bekommt es wirklich mit. Denn es passiert in einem Bereich, der nicht gerade die größte Öffentlichkeit besitzt. So geschehen ist es in der Landwirtschaft, als der Hoflader eingeführt wurde. Anfangs noch als ein Hilfsmittel für Bauern abgetan, erfuhr der Hoflader später eine rasante Karriere. So rasant, dass sogar Kinder mit Andifant-Spielzeug Nachbildungen selbst als kleine Landwirte im Sandkasten unterwegs sind.
Dieses Themas hat sich in sehr liebevoller Weise Franz Schabmüller angenommen. Er ist ein Experte in Sachen landwirtschaftlicher Bereich und beschäftigt sich dabei mit der Historie dieses Industriesektors. Zum 50 Geburtstag des Hofladers hat er ein schönes Buch geschrieben, das viel mehr ist als nur eine Widmung an den kleinen Hoftraktor. Es ist gleichzeitig eine Chronik für Wirtschafts- und Industriegeschichte aus einer Welt, die den meisten Deutschen recht fremd ist. Erschienen ist das Buch unter dem Titel: „50 Jahre Hoflader: 1969-2019“.
Daten zum Buch:
Autor: Franz Schabmüller
Herausgeber : Buch&Media; 1. Edition (2. März 2020)
Sprache : Deutsch
Taschenbuch : 136 Seiten
ISBN-10 : 3957801915
ISBN-13 : 978-3957801913
Zum Buch-Inhalt von „50 Jahre Hoflader“
Als der Hoflader 1969 auf den Markt kam, nutzten ihn vor allem die Besitzer von Bauernhöfen. Er wurde überwiegend für die Entmistung eingesetzt oder für den einfachen Transport von Gütern, wie zum Beispiel Lieferung von Getreide, Futter oder Rundballen aus Heu usw. Sehr praktisch war, dass es relativ früh Zusatzwerkzeuge gab, mit denen ihre Funktionalität ausgebaut werden konnte. Dazu gehörten Tools wie die Ballengreifzange, Pflug- oder Rasenmäheraufsätze. Mit diesen Hilfsmitteln erhöhte sich die Produktivität rasant.
Besonders schön zu sehen ist, dass der Autor auch die Firmen näher beschreibt, die mit ihren Hoflader Modellen versuchten den Markt zu erobern. Hier wird ein Stück Wirtschaftsgeschichte aufgerollt, bei dem die Effekte der wachsenden Globalisierung eine Rolle spielen. Viele der mittelständischen Hersteller gibt es heute schon gar nicht mehr, weil sie im Nachhinein betrachtet wichtige Trends verpasst haben. Themen wie Expansion zur Fixkostendegression oder Internationalisierung sind leider an ihnen vorbeigegangen.
Richtig erfolgreich waren langfristig nur die großen Konzerne. Sie schafften es, dass Radlader, Hoflader und Minitraktoren nicht mehr nur auf dem Bauernhof oder im Landschaftsbau eingesetzt wurden. Ein großes Expansionsfeld waren vor allem Kommunalbetriebe. Sie kümmern sich um Straßenreinigung, Pflege von Parks usw. So entwickelten sich die erfolgreichsten Baureihen zu allseits begehrten Allradfahrzeugen, die man vielseitig einsetzen kann. Neue Kundengruppen zu bedienen war die richtige Strategie.
Positiv zu erwähnen an diesem Meisterwerk ist die Zusammenführung von geschichtlichen und wirtschaftlichen Fakten, während es doch auch ein Buch über Traktoren bleibt. Zahlreiche tolle Bilder veranschaulichen die einzelnen Modelle. Es werden Stärken und Schwächen der jeweiligen Fabrikationen aufgezählt. So lässt sich besser verstehen, warum manche Exemplare mehr oder weniger Erfolg hatten. Dazu werden äußerst praktische Tabellen mit Produktionsmengen und Jahreszahlen verwendet, die den Vergleich vereinfachen.
Ebenfalls eine Besonderheit ist, dass hier alte Plakate und Werbeflyer vorgeführt werden. So bekommen sie als Leser einen kleinen Einblick in eine Zeit, in der das Marketing noch weit weniger ausgefeilt war als heute. Es ist schon fast befremdlich, wie diese Werbemittel heute wirken. Als hätte ein Kind sie gemacht.